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Über den Tellerrand hinaus ...
Toskana Konzerttournee
des Männerkammerchors Sonnenberg und des Volalensembles „arSoni wiesbaden“

Seit Jahrzehnten pflegt der Männer-Kammerchor (MKC) über den eigenen Tellerrand hinaus Kontakte zu Menschen und Chören aus aller Herren Länder. „In der Welt zuhause“ lautete demgemäß auch die Überschrift eines Vorberichts der Lokalpresse über die vierte Toskana-Tournee des Männer-Kammerchores im Mai dieses Jahres. Erstmals ging man gemeinsam mit Sängerinnen des Vokalensembles für Hohe Stimmen „arSoni wiesbaden“ auf Reisen.

Auf dem Programm stand die Teilnahme an zwei Festivals, dem „Itinerari vocali del Chinanti“ und dem „32. festival Internazionale Canto Corale“ mit Konzerten in Tavarnelle, Peccioli und Cerreto Guidi. Für beide Festivals haben insgesamt 22 Chöre aus Italien, den USA, Frankreich, Österreich, Norwegen, Spanien, Tschechien, der Schweiz und Deutschland ihre Teilnahme zugesagt. MKC und arSoni vertraten die deutsche Chormusik.

MKC und arSoni nahmen an drei Festival-Konzerten teil. Jeweils von den gastgebenden Chören musikalisch eröffnet, übernahm arSoni und MKC sodann die weitere Programmgestaltung. Unter der Leitung von Holger Wittgen präsentierten sie dabei die ganze Bandbreite chorischer Vokalmusik von Männer-, Frauen- und gemischtem Chor. Und sangen Lieder aus allen Musikepochen, zum Beispiel für die Renaissance „Durch Wald und Tal“ von Leonhard Lechner, für den Barock „Der Morgenstern ist aufgegangen“ von Michael Prätorius (Satz Walter Rein), die Klassik war unter anderem vertreten mit Franz Schuberts „Die Nacht“, die Romantik mit Felix Mendelssohn-Bartholdys „Entflieh mit mir“ oder Josef Rheinbergers „Abendlied“ und die Moderne wurde repräsentiert mit Bob Chilcotts „God so loved the World“, mit „Chatanooga Choo Choo“ oder Stings „Fragile“. Jeweils zum Abschluss dann mehrere von den Chören einstudierten und gemeinsam vorgetragenen Lieder wie Brahms „Erlaube mir feins Mädchen“ oder „IL TRISCONE“ von Ivo Meini. Und, wen wundert’s, natürlich auch das napolitansche Lied von Luigi Denza „Funiculì, funiculà!“

Zum eher opernhaften Musizierstil großer italienischer Chöre bildeten Homogenität, wechselnde Klangfarben und dynamische Variation der beiden deutschen Ensembles einen belebenden Kontrast, der vom Publikum sehr wohl wahrgenommen und mit viel Beifall aufgenommen wurde.

Den Abschluss der Tournee gestaltete arSoni und MKC mit einer Messe Cantata in der Pieve San Pietro in Bossolo bei Tavarnelle, einer im 10. Jahrhundert erbauten Klosterkirche. Ihr schlichter romanischer Baustil ist bis heute erhalten. Die besondere Akustik des einschiffigen Kirchenraumes erlaubte es, die beiden Chöre im Eingangsbereich um das großformatige Taufbecken zu gruppieren, um so die Aufmerksamkeit der zahlreichen Gottesdienstbesucher ganz auf das liturgische Geschehen im Altarraum zu lenken. Gleichwohl schwebten die Klänge von Peer Gunnar Petersons „Agnus Dei“, Bruckners „Locus iste“ und Bernhard Webers „Herr, erhalte uns den Frieden“ durch das ganze Kirchenschiff mit sachtem Nachklang betont.

Ach so, wir waren im Chianti-Region! Neben dem musikalischen Festivalgeschehen haben wir die historischen, kulturellen und kulinarischen Glanzlichter der Toskana in Hülle und Fülle genossen. Die Ausflüge nach Florenz, Pisa, Volterra, Certaldo Aldo, Panzano und Castellina in Chianti waren von unserem Freund und Ehrenmitglied Marcello Caldori vom „Deutsch-italienischen Verein für soziale Partnerschaft AMICIZIA“ sowie von Irene Liechti bestens organisiert. Einmal mehr lernten wir die Toskana lieben, die sich besonders durch ihre hügelige Landschaft, durch viele Pinien, Säulenzypressen, Olivenbäume und Weinreben auszeichnet. Auch die landestypischen Mahlzeiten bestehend aus Pasta-, Salami-, Schinken-, Fleisch- und Käsevariationen, Olivenöl bester Qualität, Gemüse, Obst, Süßspeisen mit abschließendem Espresso und natürlich der wohlmundend Chiantiwein im Glas waren Lohn für diszipliniertes Einhalten eines ansonsten strammen Tourneeprogramms.

Es waren herrliche Tage in der Toskana. Nun freuen sich MKC und arSoni auf den Gegenbesuch des Coro Santa Lucia del Borghetto aus Tavarnelle im April nächsten Jahres.
hak+HS