Sonnenberger Advent

Das „Vokalensemble arSoni Wiesbaden“ und der „Männer-Kammerchor Sonnenberg“ treten in Görlitz und Breslau auf

Die beiden Ensembles des Spartenvereins „Vokalmusik Wiesbaden“ zählen zu denjenigen, die das von Oberbürgermeister Sven Gerich ausgerufene Jahr der Städtepartnerschaften mit Leben erfüllen – zuletzt mit Gastspielen in Görlitz und Breslau. Für das „Vokalensemble arSoni Wiesbaden“ waren die Auftritte Erstbesuche, der „Männer-Kammerchor Sonnenberg“ hatte bereits 1988 in Breslau und 1997 in Görlitz gastiert.

Kooperationspartner war in Görlitz der „Verein zur Förderung der Posaunenchorarbeit in der schlesischen Oberlausitz“, in Breslau der sein 50-jähriges Jubiläum feiernde „Männer-Kammerchor Cantilena“. Der Kontakt nach Görlitz kam über Joachim Tobschall zustande, der in seiner Eigenschaft als Dozent der Wiesbadener Musikakademie seit Jahrzehnten unter anderem Workshops für Posaunenchöre in der Partnerstadt leitet.

Einer schönen Tradition folgend, gaben die Wiesbadener Ensembles im prachtvollen Saal des Görlitzer Ständehauses zunächst ein Konzert für die Bewohner des dortigen Seniorenzentrums. Im Rahmen der Reihe „XXV. Spotkania Muzyczne u Oblatów“ stand tags darauf in Breslau ein Gemeinschaftskonzert des „Männer-Kammerchores Cantilena Wroclaw“ unter der Leitung von Artur Wrobel und der beiden Wiesbadener Ensembles unter der Leitung von Holger Wittgen in der großen Kirche „Najswietszej Maria Panny“ auf dem Tournee-Programm.

In der dritten Septemberwoche durfte der Männer-Kammerchor Sonnenberg das 25-jährige Jubiläum der Kroatischen Kulturgemeinschaft Mainz inden Räumen der IHK Rheinhessen mitgestalten.
Bevor das Büffet mit landesüblichen Spezialitäten eröffnet wurde, unterhielten der Chor und das Tambura-Orchester der Jubilarin, die Folkloregruppe "Filip Grabovec" der Kroatisch-katholischen Gemeinde und der Männer-Kammerchor Sonnenberg unter der Leitung von Holger Wittgen im bunten Wechsel die beifallfreudige Festversammlung.
Die aus Mainzer Sicht von der "ebsch Seit"- angereisten Sonnenberger erfuhren Sonderlob für Wahl und Darbietung der Komposition "Ruzica i Slavulj" von Ivan pl. Zajc (1837-1912) und de Volksliedsatzes "Polegla je" von Emil Grosetto (1918-2006), jeweils- so die Gastgeber klangschön und zudem noch in akzentfreiem Kroatisch gesungen.

Chorauftritt anlässlich des Kroatischen Nationalfeiertages 2016 in Frankfurt/Main

In der 26. Kalenderwoche wurde es dann für die Sonnenberger Männer-Kammerchor wieder einmal hochoffiziell. Der Generalkonsul der Republik Kroatien für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland Vladimir Duvnjak hatte den Männer-Kammerchor gebeten, einen festlichen Empfang aus Anlass des 25. Jahrestages der nationalen Selbständigkeit seines Landes musikalisch zu umrahmen. Die im Ratskeller des altehrwürdigen Frankfurter Römers erschienene Gästeschar aus den genannten Bundesländern war protokollarisch von der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und Frankfurts Stadtkämmerer Uwe Becker angeführt.

Zu Beginn der Feierstunde sang der Männer-Kammerchor Sonnenberg in jeweils vierstimmigen Sätzen zunächst die kroatische und sodann die deutsche Nationalhymne. Dazu erhoben sich die etwa 250 Anwesenden von ihren Plätzen. Nach der Begrüßung durch den Gastgeber, obligatorischen Grußworten und vor der Eröffnung eines opulenten Büffets mit landestypischen Köstlichkeiten unterhielt der Männer-Kammerchor Sonnenberg im Wechsel mit einem aus dem kroatischen Zadar eigeflogenen semiprofessionellen Männer-Ensemble - einer sogenannten Klapa - das Auditorium musikalisch. Emotionaler Höhepunkt war ein spontanes, klanglich gleichwohl homogenes Zusammenwirken beider Männerensembles bei einem populären dalmatinischen Volkslied.

Diese ehrenvolle Verpflichtung, die zweite ihrer Art, war der Tatsache geschuldet, dass der rege am internationalen Kulturaustausch teilnehmende Männer-Kammerchor Sonnenberg unter dem Motto CUM CANTO POPULORUM UNIO (Im Gesang sind alle Völker vereint) 2009 einen deutsch-kroatischen Projektchor initiiert hatte und als solcher im Mai 2010 auf Konzertreise gegangen war, um in sechs kroatischen Städten musikalisch für die europäische Idee zu werben. Höhepunkte waren die Teilnahme am 3. Internationalen Musikmemorial "Emil Cosetto" im Kroatischen Musikinstitut und ein Empfang des Deutsches Botschafters in dessen Dienstvilla in Zagreb.

Schirmherrin des Projekts war Dr. Kristina Schröder, MdB für den Wahlkreis Wiesbaden und seinerzeit Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Eingebunden waren auch das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Republik Kroatien und deren Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland Dr. sc. Miro Kovaž. Auf der politischen Ebene wurden damals die Weichen für die am 01. Juli 2013 vollzogene Aufnahme Kroatiens in die Europäische Union gestellt